Editorial

So schnell werden inzwischen Kriege geführt: Zwischen zwei Ausgaben des sputnik wurde ein kompletter Feldzug gegen den Irak abgeschlossen. Über Argumente für und gegen diesen Krieg hat auch die Redaktion keine einheitliche Meinung. Einig sind wir uns jedoch in dem Punkt, dass es an der derzeitigen Friedensbewegung in Deutschland einiges auszusetzen gibt. Diesem Komplex widmen sich einige der Texte dieser Ausgabe.

Während über den Krieg viel diskutiert wurde, will man von einem anderen Thema in Marburg eher nichts wissen. Der Antisemitismus des aktuellen Helden der örtlichen Friedensbewegung, Franz Becker, wird ebenso wenig thematisiert wie die Hetze in der diesjährigen Weltgebetstagsliteratur. Aufgrund des wieder anwachsenden Antisemitismus veranstaltet die Linke Fachschaft 03 in diesem Semester ein autonomes Seminar „Lektüre ausgewählter Texte zum Antisemitismus“, das inzwischen begonnen hat. Weitere TeilnehmerInnen sind willkommen. Nähere Informationen finden sich unter http://www.students.uni-marburg.de/~Lifa03.

Anlässlich des 70. Jahrestags der nationalsozialistischen Bücherverbrennungen enthält diese Ausgabe einen längeren Beitrag zum Thema.

Schließlich gibt es auch bedenkliche Entwicklungen in der Hochschulpolitik der hessischen Landesregierung, weshalb wir die Pläne des RCDS zur Abschaffung der Verfassten Studierendenschaft darstellen und kritisieren.

Die Redaktion bedankt sich bei allen AutorInnen dieser Ausgabe und bittet auch für die Zukunft um das Einreichen von Texten. Weiter gilt: Die Texte müssen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion widerspiegeln. Aus unserer Sicht Diskussionswürdiges drucken wir immer gerne ab.

Wir wünschen allen viel Spaß beim Lesen.

Die Redaktion, Mai 2003

sputnik