Die Männer sind mit den Nerven am Ende. Dreißig Jahre weiblicher Emanzipation hätten sie fix und fertig gemacht, sie fühlten sich hilflos, überflüssig, verbittert oder gar – ganz schlimm – feminisiert, teilte der Soziologe Robert Ebguy laut dpa mit.
Vor dem 8. März wurden in Marburg ein Sexshop und eine Videothek, die hauptsächlich mit Pornofilmen wirbt, mit Farbe und Steinen attackiert. Ein Bekennerinnenschreiben verwies u.a. auf die Degradierung von Frauen zu Waren in Pornofilmen. Der Videothekbesitzer: „Darüber kann ich ja nur lachen.“ Wir nicht.
Tausende besuchten die AStA-Ersti-Party. Und alle mussten an den zahlreichen breitschultrigen und schwarz verpackten Security-Männern und (zwei) Frauen am Eingang vorbei und wurden von oben bis unten abgetastet. Was hat die AStA-Koalition damit erreicht, außer mit viel Geld eine Branche mit gesicherter Zukunft zu unterstützen und zu legitimieren, die Menschen zu SchlägerInnen ausbildet, wenn sie es nicht schon davor waren? Das unreflektierte bzw. gewollte Steigern des allgemeinen Sicherheitswahns, der die Überwachung aller Orte (und die daraus folgenden Maßnahmen) vorantreibt.
AStA-Öffentlichkeitsreferent Philipp Ostermann lehnt den Abdruck der Selbstdarstellung der Linken Fachschaft 03 ab. Deren letzter Satz („Und Korporierte finden wir auch Scheiße.“) habe ein Niveau, das Ostermann für „mit Verlaub, einfach scheiße“ hält. So eine Kacke.
Nach einem Datenabgleich zwischen Finanzämtern und BAföG-Ämtern wird überprüft, welche StudentInnen wegen verschwiegenen Vermögens ihren BAföG-Anspruch rückwirkend verlieren, eventuell sogar strafrechtlich verfolgt werden. Mehr Informationen auf der Homepage des AStA (http://www.asta-marburg.de).
In den Niederlanden sollen die Studiengebühren demnächst auf 2900 EUR pro Jahr verdoppelt werden, Vergünstigungen im Bahnverkehr abgeschafft werden. Eine Übernahme der Studiengebühren für ärmere StudentInnen durch den Staat soll es nicht mehr (nur noch als Kredit) geben.
Nach der vorübergehenden Schlappe bei der Haushaltsabstimmung vor einigen Monaten wieder lange Gesichter bei der Koalition: Der AStA hatte geplant, die Zulassung von Listen zur Stupawahl zu erschweren. Da nicht nur die linke Opposition, sondern auch einige der Koalitionsabgeordneten nicht für die Satzungsänderung stimmen mochten, scheiterte das Unterfangen vorerst.
In den USA saßen nach der jüngsten Zählung erstmals mehr als zwei Millionen Menschen gleichzeitig im Gefängnis, davon ein Viertel wegen Drogendelikten. 28 Prozent aller Männer schwarzer Hautfarbe werden während ihres Lebens zeitweise im Knast sitzen.
Ein weiteres ehemals besetztes Gebäude in Marburg musste weichen: Der alte Knast in der Wilhelmsstraße wurde größtenteils abgerissen. Dort entstehen Luxuswohnungen.
Im Marburger Stupa ist aufgrund der Ankündigung des RCDS, in Hessen die Abschaffung der Verfassten Studierendenschaft erreichen zu wollen (siehe auch Artikel auf Seite 12), ein fraktionenübergreifender Sturm der Entrüstung losgebrochen. Hektisch wurden Arbeitsgruppen gebildet, Flugblätter geschrieben und Interviews gegeben, in denen stolz behauptet wird, dass alle im Stupa vertretenen Gruppen am das ganze politische Spektrum umfassenden Bündnis gegen den RCDS beteiligt seien, außer natürlich diesem selbst. Dabei wurden Rosa Liste, Feministische FrauenLesben-Liste und die Linke Bündnisliste unterschlagen, zumindest die beiden letztgenannten wurden gar nicht erst gefragt, ob sie sich beteiligen wollten.
Am Frankfurter Flughafen werden demnächst Systeme zur Identifizierung der Passagiere per Scan der Augeniris getestet. Ob das System von allen durchlaufen werden muss, oder ob Freiwillige belohnt werden, ist noch unklar. Auf jeden Fall soll der Datenschutz „ernsthaft gewürdigt“ werden.
Die geplante Ausstellung der Marburger Korporationen im Rathaus scheint nicht mehr stattzufinden. Zunächst wurde sie auf unbestimmte Zeit verschoben, aber auch für die Zukunft wird die erst nach einigen Anlaufschwierigkeiten formulierte Kritik der meisten Parteien an den rechtsradikalen Umtrieben einiger Verbindungen wohl nicht durch zögerliches Entgegenkommen zu besänftigen sein. Schade für den Burschenfreund OB Möller.